ITHACA – Hollywood hat nun eine echte Formel für Erfolg
Der Psychologe James Cutting von der Cornwell University in Ithaca, New York hat mit seinem Team 150 erfolgreiche Hollywoodfilme aus den Jahren 1935-2005 analysiert.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Einstellungsdauer derselben mathematischen Formel folgt wie die menschliche Aufmerksamkeitskurve, wie die Wissenschaftswebsite PhysOrg.com berichtet.
Cutting zufolge verläuft die Kurve der menschlichen Aufmerksamkeitspanne in Wellenform und folgt der sogenannten 1/f -Fluktuation. Das bedeutet, dass gleichlange Aufmerksamkeitsperioden in regelmäßigen Abständen aufeinander folgen. Ähnliche Wellenverläufe wurden zum Beispiel bei der Fluthöhe des Nils, in Luftturbulenzen und in Musik beobachtet.
Für die Studie haben die Wissenschaftler die Länge der Einstellungen in 150 Komödien, Dramen und Actionfilmen gemessen und in Wellenkurven umgesetzt. Das Ergebnis: je aktueller die Filme, desto genauer entsprechen sie der Aufmerksamkeitskurve. Das gilt nicht nur für schnelle Actionfilme, wie man zuerst vermuten könnte. Das Entscheidende sei nicht die Länge der Einstellungen an sich, sondern die regelmäßige Verteilung von ähnlich langen Einstellungen durch den Film, so die Forscher.
Spannender mit Mathe
Cutting ist überzeugt: wenn Filme der 1/f-Fluktuation und somit der Aufmerksamkeitskurve folgen, werden sie als spannender und mitreißender erlebt. In Hollywood habe sich die Formel dann in einer Art Evolutionsprozess durchgesetzt: Filme, die als besonders spannend erlebt werden, sind erfolgreicher, und ihr Stil wird entsprechend öfter kopiert.
Cuttings’ eigene Lieblingsfilme gehören größtenteils dem Film Noir an. Dieses Genre folgt meistens nicht der 1/f-Regel. Im Gegensatz dazu folgen zum Beispiel die Star Wars-Teile Das Imperium schlägt zurück (1980) und Episode III (2005) sehr genau dem Wellenmuster. Den letzteren Film findet Cutting „einfach schrecklich“.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Hollywood die 1/f-Fluktuation in den nächsten Jahrzehnten zunehmend berücksichtigen wird um den Erflog seiner Filme weiter zu steigern.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Psychological Science veröffentlicht.
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